MITTELFEST 2024
DISORDINI
16.-18. Juli Mittelyoung / 19.-28. Juli Mittelfest

Cividale del Friuli
Künstlerische Leitung Giacomo Pedini

Das Mittelfest schliesst mit seiner xxxiii. Auflage die „Trilogie des Chaos“ und lotet nach „Unvorhergesehenes“ (Imprevisti) und „Unvermeidlich“ (Inevitabile) das Thema STÖRUNGEN (DISORDINI) aus und wie man sich orientieren kann, um neue Wege zu finden.

Mittelfest 19. / 28. Juli: Das Festival zeigt 29 künstlerische Projekte aus 17 Ländern, darunter 15 Uraufführungen bzw. italienische Erstaufführungen und 7 Produktionen/Koproduktionen, mit einer Hommage an Persönlichkeiten aus der nahen und fernen Vergangenheit und sozialkritischen Aufführungen für eine neue Zukunft, wobei Stile, Genres und Ausdrucksformen miteinander kombiniert werden, um Klarheit aus dem zu erhalten, was wirr zu sein scheint.

Mittelyoung 16./18. Juli: ein in Europa einmaliges Festival, das mit 9 ausgewählten Aufführungen Theater, Tanz, Musik und Zirkus aus dem U30-Mitteleuropa zeigt und jungen Künstlerinnen und Künstlern konkrete Unterstützung bietet. Dieses Jahr mit der Neuheit einer Preisverleihung.

Zu den Protagonisten des Mittelfest zählen (in zeitlicher Reihenfolge) Igudesman & Joo, Jeton Neziraj, Giuseppe Battiston, Alessio Boni, Aleksandra Vrebalov, Josef Nadj, Moni Ovadia, Teatrino Giullare und Margherita Vicario.

Alles ist in ständigem Wandel, und dieser unausweichliche Transformationsprozess vollzieht sich, indem er jede bestehende Ordnung durchbricht und zu einem neuen Zustand der Dinge führt. Es gibt keinen Schutz, außer mit den sich verändernden Ereignissen mitzugehen und nach neuen Wegen zu suchen, die sich allmählich neu erschließen. Auf diese Weise schließt das Mittelfest 2024 eine Trilogie, eine ideelle Sinfonie des Chaos, die 2022 das Thema Unvorhergesehes (Imprevisti) und 2023 Unvermeidlich (Inevitabile) auslotete und nun 2024 zum Thema Störungen (Disordini) kommt.

Das XXXII. Mittelfest – das multidisziplinäre Theater-, Musik-, Tanz- und Zirkusfestival für Mitteleuropa und den Balkan mit Sitz in Cividale del Friuli und verbindet verschiedene Ausdrucksformen, Genres und Stile und wird damit versuchen, sich in der „Störung“ der in der jüngsten, aber auch ferneren Vergangenheit aufgetauchten Elemente zurechtzufinden. Zu diesem Zweck wird das große Festival zum vierten Mal mit dem U30-Festival Mittelyoung verbunden, das eine neue Generation aus Mitteleuropa auf der Bühne zeigt.

Der künstlerische Leiter von Mittelfest Giacomo Pedini erläutert das Thema, das ihn zum diesjährigen Programm inspiriert hat: „Wenn die Welt sich schnell dreht, dem Blick entgleitet und die Passanten verloren zurücklässt: Was soll man dann tun? Sich in den eigenen vier Wänden verstecken und von einem Bildschirm aus beobachten, was draußen passiert? Oder sich als Protagonist in die Mitte des Bildes werfen? Oder wie ein Seiltänzer die Ereignisse durchpflügen, auf dem eigenen schmalen Pfad schwankend, am Abgrund zum Ziel schwebend, inmitten von Konflikten, Illusionen, Rennen, Hoffnungen und anderen prächtigen Störungen? Die Würfel sind noch nicht gefallen. Die Erschütterungen dieser Jahre sind enorm; West- und Mitteleuropa fürchten, sich nicht wiederzuerkennen, wohlwissend, dass sie schlechter dastehen, hoffen aber manchmal – glücklicherweise – noch, dass es wieder bergauf geht. Und doch ist der komplizierte und extrem schnelle Wandel der Ereignisse das eigentliche Merkmal der Geschichte und auch der Natur, die sich nie auf die genau gleiche Weise wiederholen: In unserer von Algorithmen geprägten Kultur, die in der Starrheit der Maschinen und der Unerbittlichkeit der für die Steuerung nützlichen Technik Zuflucht findet, halte ich die an sich schwer fassbare Live-Performance für eine Chance, das Chaos als lebensspendenden Generator von Möglichkeiten zu umarmen“.

Die beiden internationalen Festivals finden vom 16. bis 18. Juli – Mittelyoung – und vom 19. bis 28. Juli – Mittelfest – statt, während das Mittelfest das ganze Jahr über unter dem Namen Mittelland weiterläuft, mit Veranstaltungen, die dem Festival Kontinuität verleihen und es als Brücke zwischen europäischen Kooperationen und lokalen Akteuren und Gegebenheiten ausweisen.

In Zahlen werden die beiden Festivals insgesamt 38 Titel präsentieren, an denen Künstlerinnen und Künstler aus 19 verschiedenen Ländern Mitteleuropas, des Balkans und der Nachbarländer sowie aus anderen Ländern der Welt beteiligt sind (Italien, Russland, Schweiz, Kosovo, Tschechische Republik, Estland, Bosnien-Herzegowina, Norwegen, Griechenland, Kroatien, Serbien, Ungarn, Mazedonien, Österreich, Slowenien, Polen, Rumänien, Niederlande).

Im Einzelnen wird das Mittelfest in diesem Jahr 29 künstlerische Projekte präsentieren – 16 Musik-, 8 Theater-, 3 Tanzaufführungen und 2 Zirkusshows. Hinzu kommen die 3 von Mittelyoung ausgewählten Aufführungen. Insgesamt werden darunter 15 Uraufführungen und italienische Erstaufführungen sowie 7 Produktionen oder Koproduktionen sein, an denen 17 verschiedene Länder beteiligt sind.

Mittelyoung wird 9 Aufführungen präsentieren, die die Siegerprojekte des Calls sind, der im vergangenen Februar mit 250 aus ganz Europa eingereichten Projekten endete: 2 Theater-, 2 Musik-, 2 Tanz- und 3 Zirkusprojekte, die 9 verschiedene Länder repräsentieren.

MITTELFEST 19./28. Juli

Das Programm

Die offizielle Eröffnung des Mittelfests 2024 findet am 20. Juli in Anwesenheit der Institutionsvertreter statt, doch der Vorhang öffnet sich schon am 19. Juli mit dem traditionellen Eröffnungskonzert, das zusammen mit dem Abschlusskonzert eine Art musikalischen Festivalrahmen bildet, wobei in diesem Jahr Qualität und Spiel mehr denn je miteinander verbunden werden.

Eröffnungskonzert am 19. Juli ist das Happy Concert, eine Produktion, bei der das Duo Igudesman & Joo gemeinsam mit dem FVG Orchestra und mit Lucy Landymor an den Percussions auf der Piazza Duomo mit einem echten musikalischen Zapping auftreten wird, das von Mozart bis zu den Beatles reicht. Das Abschlusskonzert am 28. Juli hingegen steht im Zeichen einer langjährigen Kooperation mit dem Ravenna Festival. Auftreten wird die Liedermacherin, Schauspielerin, Podcast-Autorin und Filmregisseurin Margherita Vicario mit Gloria! zusammen mit dem Orchestra Corelli in einem Sinfoniekonzert, das denselben Titel wie ihr Debütfilm trägt, der auf der letzten Berlinale im Wettbewerb zu sehen war.

Bei näherer Betrachtung des Programms finden wir im Vordergrund eine Reihe von Aufführungen, von denen viele neu geschaffen wurden und die mit großen Protagonisten auf der Suche nach Ordnung die Mosaiksteine von Zeit und Raum durchstöbern.

Dazu gehören die bewegende Hommage an den 2017 verstorbenen friaulischen Lyriker Pierluigi Cappello mit dem Stück Le tue parole. Scluse, Pierluigi e il cîl (Deine Worte. Scluse, Pierluigi e il cîl), das am 21. Juli als Uraufführung mit Giuseppe Battiston und der Originalmusik von Piero Sidoti gezeigt wird. Regie führt Paola Rota, der zusammen mit Battiston ausgehend vom Originalmaterial des Lyrikers aus Chiusaforte auch für die Dramaturgie verantwortlich ist und dabei die Dichtungen und die Prosa von Questa libertà (Diese Freiheit) (Rizzoli), also italienische und friaulische Worte, der Musik gegenüberstellt. Die Aufführung ist eine Koproduktion von ARLeF – Agjenzie Regjonâl pe Lenghe Furlane und Mittelfest 2024.

Eine andere Hommage erweist das Teatrino Giullare mit dem ihm eigenen raffinierten und poetischen Figurentheater Franz Kafka zu dessen 100. Todestag mit dem Theaterstück La tana (Die Höhle), das als weitere Uraufführung am 26. und 27. Juli als Wanderaufführung in den Gewölben der Kirche Santa Maria dei Battuti zu sehen sein wird.

Voller Schmähungen ist hingegen Negotiating Peace (Frieden verhandeln), eine große internationale Koproduktion, an der neun Länder (Kosovo, Italien, Deutschland, Tschechische Republik, Estland, Bosnien und Herzegowina, Norwegen, Usa/Serbien) beteiligt sind. Geschrieben wurde das Stück von Jeton Neziraj aus dem Kosovo, Regie führt Blerta Neziraj, die mit dieser italienischen Erstaufführung sofort nach dem Debüt in ihrer Heimat am 20. Juli eine bissige und unbequeme Komödie über die in den gegenwärtigen Kriegen so sehr begrüßten Friedensverhandlungen auf die Bühne bringen wird. Das Stück ist eine Produktion von Qendra Multimedia in Koproduktion mit Teatro della Pergola, euro-scene Leipzig, Prague City Theaters, R.A.A.A.M, Kontakt, Black Box Teater, My Balkans und Mittelfest 2024.

Ziviles Engagement prägt auch das Stück, mit dem Moni Ovadia zum ersten Mal wieder zum Mittelfest zurückkehrt, nachdem er das Festival von 2003 bis 2008 geleitet hat. Ovadia wird am 25. Juli in Cividale mit Senza Confini. Ebrei e zingari (Ohne Grenzen. Juden und Zigeuner) zu sehen sein, einem seiner besten Werke, jedoch mit einer neuen Musik, ganz in seinem persönlichen Stil, mit einer Aufführung aus Liedern, Musik und Geschichten von Roma, Sinti und Juden, mit denen der Konformismus ausgehebelt und die Unverhandelbarkeit der Freiheit proklamiert wird.

Poetisch und voller Erinnerungen ist das Stück Talk Radio (eine Produktion von Accademia Naonis und Mittelfest 2024) mit Worten und Musik, die am 22. Julials Uraufführung gezeigt wird. Das Konzept stammt von Valter Sivilotti nach einem Text von Angelo Floramo, mit der Interpretation von Alessio Boni und Musik von Glauco Venier, Mirko Cisilino und Alfonso Deidda. Das Stück wurde inspiriert von einer merkwürdigen Jazz-Saison, die Görz in den Jahren 1945 – 1947 belebte, als die amerikanischen Befreiungstruppen einen Radiosender einrichteten, in dem die großen Meisterwerke zu hören waren.

Mit Spannung erwartet wird auch die neue Show Full Moon des berühmten ungarischen Choreografen Josef Nadj, die am 23. Juli als italienische Erstaufführung zu sehen sein wird. Der Vollmond, Ende und Anfang eines jeden Kreislaufs, wird zur rhythmischen Struktur, und der Jazz mit seinen afrikanischen Wurzeln, die von den acht afrikanischen Tänzern vertreten werden.

Den Abschluss dieser Gruppe von Aufführungen bildet ein originelles Stück, das mit dem Titel Voci vicine 2.0 (Nahe Stimmen 2.0) am 27. Juli die die investigativen Worte der Fernsehjournalistin Valentina Petrini und die Musik von Fabio Cifarello Ciardi mit dem Icarus Ensemble verbindet. Eine Vielzahl von Stimmen, die die Tragödien unserer Zeit anprangern, vom Klima über die Arbeit bis zum Sozialen.

Nach Genres betrachtet, umfasst das Programm von Mittelfest 2024 im Bereich Theater außerdem am 28. Juli als italienische Erstaufführung das mehrfach ausgezeichnete slowenische Schauspiel Paradiž. Una commedia amara (Paradiž. Eine bittere Komödie) mit der Regie des Italieners Matteo Spiazzi. Eine süße und grausame Geschichte ohne Worte, die auf wahren Begebenheiten unserer Tage beruht.Am 28. Juli wird dann noch einmal La Cripta dei Cappuccini (Die Kapuzinergruft) in der „akustischen Version“ zu hören sein, nachdem sie am 8. Juni auf Rai Radio3 und danach auf Rai FVG ausgestrahlt wurde. Es ist der erste Teil der Trilogie Inabili alla morte/ Nezmožni umreti (Für den Tod untauglich), der am 11. Mai in Gorizia aufgeführt wurde und Teil des offiziellen Programms von Go! 2025, Nova Gorica und Gorizia Kulturhauptstadt Europas ist, mit den Stimmen von Nicola Bortolotti, Francesco Migliaccio, Camilla Semino Favro und Simone Tangolo und unter der Leitung von Giacomo Pedini, der zusammen mit Jacopo Giacomoni auch die Adaptation von Roths Roman kuratiert hat, sowie mit der Originalmusik von Cristian Carrara und FVG Orchestra.

Roth ist der Schriftsteller, der auch Zlotogrod inspiriert hat, das am 27. und 28. Juli als Uraufführung und Mittelfest-Produktion auf dem Programm steht und eines der zwei Wanderaufführungen dieses Festivals sein wird. Mit dem Text und der Regie von Jacopo Giacomoni werden die Schauspieler des Collettivo Amalgama und die Artisten von Circo all’inCirca auf den Spuren von Roths Erzählungen Cividale auf magische Weise in die Kleinstadt Zlotogrod in Österreich-Ungarn verwandeln.

Die zweite Wanderaufführung ist Cosmorama von Nicola Galli, womit wir zum Tanz kommen. Diese wird am 20. und 21. Juli ein Tanzerlebnis in der Natur zeigen und die Hierarchie des Blicks auf den Kopf stellen, um „die Landschaft zu tanzen“. Der Tanz wird auch mit der belgisch-italienischen Show Fortuna am 26. Juli vertreten sein, mit dem Konzept, der Regie und Choreografie von Piergiorgio Milano: Zwei Akrobaten und Tänzer bewegen sich auf einem schwindelerregenden Gerüst, auf dem sie aus den Abgründen wieder auftauchen.

Das tschechische Theater Loutkoviště (Puppen) von Waxwing Theatre und Art Prometheus kommt am 21. Juli als Teil des Familienprojekts, des für die ganze Familie bestimmten Festivalteils. Hierbei handelt es sich um ein Puppentheater, eine interaktive Installation mit einer „Maschine, die Geschichten erfindet“ und bei der das Publikum aktiv beteiligt wird. Zu dieser Kategorie gehören auch die Zirkusaufführungen, bei denen am 20. Juli Uno spettacolo (Ein Spektakel) von Circo all’inCirca den Auftakt bildet, eine von Hervé Tullets Arbeit inspirierte interaktive Reise zwischen Formen, Farben und Rhythmen. Am 21. Juli folgt Danger von der Compagnia Due, ein Clown-Stück aus der Schweiz mit viel Humor und ohne Worte. Es folgt das polnische Stück In viaggio con Bazylek (Bazylek auf Reisen), das als italienische Erstaufführung am 27. Juli mit dem feinen Sinfonia Varsovia Wind Quintet und der Erzählstimme von Malina Sarnowska auf dem Programm steht und uns mit einem lustigen Drachen bekannt machen wird. Musikalisch ist auch das Stück DiVerdiamoci von Pizz’n’Zipp, das am 28. Juli die Kinder auf eine merkwürdige Zeitreise bis zu Giuseppe Verdis Haus mitnehmen wird.

Und damit kommen wir zur Musik beim Mittelfest 2024. Für die World Music kommt am 24. Juli die Band Džambo Agušev Orchestra mit Brasses for masses auf der Piazza Duomo zum Mittelfest zurück: ein mitreißendes Konzert mit Blechblasinstrumenten und Schlagzeug, das an die ausgelassenen Hochzeitstänze auf dem Balkan anknüpft. Am Tag davor, am 23. Juli, wird die Band Balkalar mit ihrer unbändigen Energie das Mittelfest-Publikum mit Balkanrhythmen und -melodien und traditionellen Liedern aus Mazedonien, Serbien, Kroatien und Bosnien und Arrangements mitreißen, bei denen man einfach mittanzen muss. Genau wie auch die Mittelfest-Produktion Kernfusion, die am 25. Juli mit Hiphop-Rhythmen und geschliffenen Melodien das Publikum auf eine Reise durch das Elektro-Universum vier junger Kärntner Musiker mitnimmt. Alle drei Konzerte werden in Cividale eine italienische Erstaufführung sein.

Pelagos von Katerina Papadopoulou führt uns mit Aegean Arc am 21. Juli nach Griechenland auf eine musikalische Reise von den Kykladen bis zum Dodekanes.

Für die klassische Musik, aber nicht nur, kommen verschiedene Anregungen aus Polen, angefangen mit Mindbowing des Trios The ThreeX als italienische Erstaufführung, die am 28. Juli mit zwei Geigen und einem Klavier alle Erwartungen übertreffen und in einem Strudel aus Tanz, Zirkus und Pantomime zu Mozart, Rock’n Roll und Tango, Filmmusik und Pop-Hits explodieren wird. Am 27. Juli folgt das Quartetto per la fine del tempo (Quartett für das Ende der Zeit) von Olivier Messiaen für Geige, Klarinette, Cello und Klavier, eine Koproduktion von Mittelfest und Associazione musicale Sergio Gaggia. Das Quartett ist eines der berühmtesten Werke der Kammermusik des 20. Jahrhunderts.

Am 25. Juli wird mit Nutshell als italienische Erstaufführung das berühmte Sinfonia Varsovia Bläserquintett, das Werke von polnischen und auch anderen Komponisten wie in einer Nussschale miteinander verbindet.

Am 25. Juli werden wir außerdem dank der erneuerten Zusammenarbeit mit dem mehrfach ausgezeichneten Pianisten Alexander Gadjiev, einem Botschafter von GO! 2025 und Mittelfest-Residenzkünstler, in Romantico disordine (Romantische Unordnung) Pianisten aus aller Welt hören. Am 23. Juli wird das Conservatorio Tartini aus Triest mit Antennae/Liturgia die berühmte serbische Komponistin Aleksandra Vrebalov mit einem mystischen Konzert in italienischer Erstaufführung mit byzantinischen Sängern, Chor, Blas- und Streichinstrumenten, inspiriert von der Jungfrau Eleusa aus dem 15. Jahrhundert, zum Mittelfest bringen. Eine Veranstaltung im Rahmen der italienisch-serbischen Kulturkooperation zwischen: Conservatorio “G. Tartini” Triest, Fakultät Musik – Universität der Künste Belgrad, Akademie der Künste Novi Sad und dem Chor St. Johannes von Damaskus, dem Chor der serbisch-orthodoxen Kirche San Spiridione aus Triest, Conservatorio „B. Marcello” Venedig.

Am 24. Juli wird das Conservatorio Jacopo Tomadini aus Udine schließlich Puccinis Klassiker Gianni Schicchi aufführen.

Das Mittelfest wird außerdem die 3 ausgewählten Mittelyoung-Aufführungen und viele weitere Nebenveranstaltungen zu Gast haben. Erwähnenswert sind die Verleihung des Adelaide Ristori Preis (19. Juli) und die Gesprächsreihe „Kaffee“ mit Künstlerinnen und Künstlern. Und dann noch die Workshops, Kurzfilme bei Sonnenuntergang mit Mittelimmagine, sowie weitere Veranstaltungen von Promoturismo FVG. Dieses Jahr wird das Mittelfest auch Sitz des Forums des Vereins Associazione Mitteleuropa mit der Tschechischen Republik als Gastland sein.

MITTELYOUNG 16. – 18. Juli

Mittelyoung, das U30-Festival Mitteleuropas, ist einer der originellsten Aspekte, die das Mittelfest ins Panorama der italienischen und europäischen Festivals einbringt: Bei seiner vierten Auflage wird es als reifes Festival mit Spannung erwartet, bei dem eine Generation auf der Bühne zu sehen ist und gleichzeitig Nachwuchskünstlerinnen und -künstler bei der Produktion unterstützt werden.

9 Aufführungen werden von U30-Künstlern bei Mittelyoung 2024 gezeigt: Jeweils 2 aus den Bereichen Musik, Theater und Tanz und 3 aus der Kategorie Zirkus bringen junge Künstler aus Belgien, Italien, Niederlande, Rumänien, Serbien und der Schweiz nach Cividale del Friuli als Ergebnis eines Open Calls, für den 250 Bewerbungen aus ganz Europa eingereicht wurden.

2024 ist die Neuheit die Expertenjury, die die interessantesten Projekte aus den neun Mittelyoung-Aufführungen bewerten und aufwerten soll. In diesem Jahr sind die Jurymitglieder die drei erfahrenen Profis Alberto Bevilacqua, Veronika Brvar und Roberto Canziani.

Programm:

Dieses Jahr beginnt Mittelyoung zu einem neuen Zeitpunkt, d.h. an den Tagen direkt vor dem Mittelfest, und zwar am 16. Juli, mit drei Aufführungen. Den Auftakt macht De Origine, eine italienische Musik-Show, bei der Vittorio Gravagna an der E-Gitarre, Giovanni Nardiello am Schlagzeug und die Stimme von Noemi Fiorucci mit einem schwer greifbaren Stil spielen, der im Minimalismus und in der Elektronik wurzelt und sich an eine raffinierte und mutige Erkundung von Klangfarbe und Melodie wagt. Es folgt der Zirkus mit Son tutte palle (Alles ist Nonsense) der noch italienischen Kompanie Chalibares, von und mitAlice Lombardi und Andres Schlein, der uns ins Wohnzimmer eines älteren Ehepaars begleitet, das so fernsehsüchtig ist, dass das Fernsehen zu einer Projektionsfläche ihres Lebens wird, jedoch mit tragikomischen Wendungen. Der Tag endet mit der rumänischen Tanz-Show MANual der Gruppe Platform 13, die ein direkter Angriff auf die Art und Weise ist, wie Männlichkeit dargestellt wird, und gleichzeitig ein Manifest, eine Collage von Zitaten und eine Sammlung von Gemeinplätzen. Die fünf Körper von Dorin Eremia, Sergiu Diță, Dennis Ilie, George Pleșca und Anca Stoica bewegen sich im Raum unter der Leitung von Sergiu Diță, um die Stereotypen eines Geschlechts und seine Hinterfragung zu erkunden.

Der 17. Juli beginnt mit dem Tanz von Home, einer niederländischen Show unter der Leitung und mit der Performance von Bai Li Wiegmans, ein Film und ein Tanzsolo, die den außergewöhnlichen Weg einer adoptierten Chinesin erzählen. Der zweite Festivaltag geht weiter mit der Zirkus-Show Santa & Glitter, die Artisten aus der Schweiz, Deutschland, Mexiko und Argentinien vereint, von und mitAna Maria Alcocer und Caro Wuttke. Eine Disco-Diva der 1980er Jahre und eine heilig gewordene Queen tauchen aus einem Wäschehaufen auf, laden das Publikum in ihr bizarres Wohnzimmer ein und begleiten uns in eine Traum-MTV-Show zwischen Glamour und Trash. Am Ende kommt aus Serbien Lonesome Balkan, frei nach Der einsame Westen von Martin McDonagh, einem Theaterstück voller schwarzem Humor mit Milan Bobić Luka Antonijević und Marija Stefanović, in dem sich die Brüder Vladimir und Kosta endlos über die trivialsten Dinge streiten, bis sie das Vertrauen in ihre Umgebung verlieren.

Der 18. Juli beginnt mit der deutsch-belgischen Zirkus-Show René, von und mit Xenia Bannuscher und Dries Vanwalle,zwei Artisten, die einander auf der Bühne folgen, von einer kleinen, elementaren Kopfbewegung bis hin zum komplexen Bewegungsablauf einer Akrobatik, um die Freude an der Variation des scheinbar Gleichbleibenden zu zeigen. Es folgt die italienische Theater-Aufführung Twisted world nach dem Manifest von Elliot Rodger, ein Projekt des Künstlerduos Ucci Ucci. Auf der Bühne kehren Gabriele Graham Gasco und Giovanni Conti ins Jahr 2014 nach Kalifornien zurück, wo der 22-jährige Elliot Rodger sechs Menschen tötet und vierzehn weitere verletzt. Das Stück fasst die bedeutendsten Ereignisse seines Lebens, von seiner Kindheit bis zum Tag des Amoklaufs, zusammen. Mittelyoung 2024 endet mit der rumänischen Musik der Marquis Noir mit Patricia Marchiș am Saxofon, Tim Thieme an den Keyboards, Cristian Cioloca an der Gitarre, David Vshayn am Bass und Sebastian Arvai am Schlagzeug mit einem Konzert, das Musik, Zirkus und Theater, Videomapping, Choreografie und Modedesign, Energie und Ruhe, Harmonie und Unordnung, Leidenschaft und Technik verbindet.

Neben diesen beiden nationalen Festivals zieht sich das Mittelfest-Programm mit Mittelland durch den Zeitraum 1. April – 31. Dezember, wobei die Veranstaltungen jeweils vorher bekannt gegeben werden.

Das Mittelfest ist auch seine Region und seine Stadt Cividale del Friuli, die zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde: ein Netz von Zuschauern, Künstlern, Gästen, Einwohnern und ein Netz von Hotels, Restaurants und Cafés in einer der geschichtsträchtigsten und kulinarisch renommiertesten Gegenden Italiens. Ein internationaler Bezugspunkt für Kulinarik und Wein, inmitten der einmalig schönen Landschaft des Natisone- und des Torre-Tals, die ideal für einen sanften Tourismus ist.


MITTELFEST-PRESSEABTEILUNG

National/ International
Giulia Calligaro
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+39.349.6095623

Makroregional
Francesca Gatti
f.gatti@reportagepr.com
+39.347.9854644

Allgemein
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Cividale del Friuli, den 29. Mai 2024